Gedächtnistraining und Hirnleistungstraining in der Ergotherapie

Als Gedächtnis versteht man die Fähigkeit, dass unser Gehirn und Nervensystem bestimmte Reize aufnehmen, verarbeiten, speichern und letztendlich wieder abrufen kann. Durch diese Funktion findet “ Lernen “ statt. Unser Gedächtnis lässt sich in verschiedene Bereiche einteilen, es gibt das Langzeitgedächtnis, dass Kurzzeitgedächtnis sowie das sensorische Gedächtnis.

Das Langzeitgedächtnis dient der dauerhaften Speicherung von Informationen in unserem Gehirn.  Es fungiert nicht als einzelnes Gebilde, sondern steht im Zusammenhang mit vielen Bereichen. Unser Langzeitgedächtnis speichert wichtige Informationen und macht sie dauerhaft abrufbar. Wenn wir z.B. neue Vokabeln lernen wollen, so ist das Langzeitgedächtnis der richtige Ort für die Speicherung.

Das Kurzzeitgedächtnis kommt bei der bewussten Verarbeitung verschiedener Informationen als Grundlage zum Einsatz, die nur kurz abgespeichert werden. Es ist auch unter dem Begriff Arbeitsgedächtnis bekannt und hat nur eine begrenzet Kapazität. Reize werden nur über Sekunden oder Minuten gespeichert und für neue Eindrücke wieder gelöscht. Das Kurzzeitgedächtnis ist für Dinge wie das kurzfristige Merken von z.B. Telefonnummern, Einkaufszetteln oder auch das Führen von Gesprächen zuständig.

Das sensorische Gedächtnis ist für die Aufnahme von sensorischen Reizen – der Wahrnehmung zuständig. Die heutige Forschung geht davon aus,  dass es für all unsere Sinne (Sehen, Hören, Fühlen, Schmecken, Riechen ein sensorisches Gedächtnis gibt.

Unter Gedächtnistraining versteht man das Üben der einzelnen Gedächtnisbereiche, mit dem Ziel seine Leistungen zu verbessern. Gedächtnistraining kommt im Alter oft zum Einsatz. Da unser Gehirn dann über einen großen Erfahrungsschatz verfügt, wird es oftmals nicht mehr gefordert. Weniger Forderung bedeutet weniger Leistung. Aber auch für jüngere Leute kann Gedächtnistraining sinnvoll sein, vor allen Dingen wenn es z.B. um schulische Dinge geht, bei denen Merkfähigkeit, Abspeicherung und Abrufen von Informationen wichtig sind.

Bei welchen Störungen kann Gedächtnistraining eingesetzt werden ?

Das Training kann bei einer Vielzahl von Erkrankungen zum Einsatz kommen:

Aufmerksamkeitsprobleme
 
Schwierigkeiten in der Merkfähigkeit
 
Training nach Schlaganfall
 
Training nach Hirnverletzung
 
Demenz

Folgende Therapieansätze können in der Ergotherapie zum Einsatz kommen :

Neurofeedback

Computergestütztes Hirnleistungstraining

Kognitive Trainingsprogramme

Spielerisches Training