Ergotherapie bei Schlaganfall: Wege zur Selbstständigkeit
Ursachen eines Schlaganfalls: Wie es dazu kommt
Hauptursachen sind verstopfte Blutgefäße im Gehirn, diese können durch ein Blutgerinnsel oder eine Gefäßverkalkung / Gefäßverschluss (Arteriosklerose) entstehen. Diese Ursachen bezeichnet man als „ischämischen Insult“. Viel seltener entsteht ein Schlaganfall durch eine Blutung / Einblutung (hämorrhagischer Infarkt), diese können z.B. durch ein geplatztes Gefäß entstehen. Durch diese Einblutung bedingt nimmt das Volumen im Schädel zu und fordert Raum, es werden zudem andere Bereiche des Gehirns „gequetscht“
Hinweise für einen akuten Schlaganfall
Symptome und Warnzeichen
Die Symptome eines Schlaganfalls treten plötzlich auf und können je nach betroffenem Hirnareal stark variieren. Häufige Anzeichen sind:
Lähmungen (oft einseitig, z. B. ein herabhängender Mundwinkel oder eine gelähmte Körperhälfte).
Sprachprobleme, wie Schwierigkeiten beim Sprechen oder Verstehen.
Sehbeeinträchtigungen, z. B. plötzlicher Verlust des Sehvermögens auf einem Auge.
Koordinationsstörungen, Schwindel oder Unsicherheit beim Gehen.
Starke Kopfschmerzen, insbesondere bei hämorrhagischen Schlaganfällen.
Tipp: Denken Sie an die FAST-Regel, um Schlaganfallsymptome schnell zu erkennen:
Face (Gesicht): Lähmungen oder Asymmetrien im Gesicht.
Arms (Arme): Plötzlich auftretende Schwäche in einem Arm.
Speech (Sprache): Sprachprobleme oder undeutliche Aussprache.
Time (Zeit): Sofort den Notruf wählen (112 in Deutschland).
Ergotherapie nach einem Schlaganfall: Ein Schlüssel zur Genesung
Nach einem Schlaganfall ist es essenziell, so früh wie möglich mit der Rehabilitation zu beginnen. Ziel der Reha ist es, verloren gegangene Fähigkeiten zurückzugewinnen oder vorhandene Funktionen zu stärken. Die Ergotherapie spielt dabei eine zentrale Rolle, da sie auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten eingeht und sie auf ihrem Weg zurück in den Alltag unterstützt.
Fokus der Ergotherapie
Die Ergotherapie hilft Schlaganfallpatienten, ihre Selbstständigkeit wiederzuerlangen. Dabei steht das Training alltäglicher Aktivitäten (ADL-Training) im Vordergrund. Beispiele sind:
Waschen und Ankleiden
Zubereiten von Mahlzeiten
Haushaltsarbeiten
Weitere Inhalte der Ergotherapie
Neben dem Alltagstraining umfasst die Ergotherapie eine Vielzahl spezialisierter Maßnahmen:
Hilfsmittelversorgung: Beratung und Anpassung von Hilfsmitteln, die den Alltag erleichtern, wie Greifhilfen oder Rollstühle.
Feinmotoriktraining: Übungen zur Verbesserung der Hand- und Fingerfertigkeit, z. B. für das Schreiben oder das Greifen von Gegenständen.
Koordinationstraining: Förderung von Bewegungsabläufen und Gleichgewicht.
Gedächtnistraining: Übungen, um kognitive Fähigkeiten wie Erinnern und Planen zu stärken.
Wahrnehmungsförderung: Unterstützung bei der Verarbeitung von Sinneseindrücken, z. B. bei eingeschränkter Körperwahrnehmung.
Beratung und Schulung von Angehörigen: Anleitung zur Unterstützung und Förderung des Patienten im häuslichen Umfeld.
Ergotherapie als Weg zur Selbstständigkeit
Durch eine frühzeitige und individuell abgestimmte Ergotherapie können Betroffene wieder Vertrauen in ihre Fähigkeiten entwickeln. Das Ziel ist es, ihnen ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben trotz der Einschränkungen zu ermöglichen. Auch Angehörige profitieren von der Ergotherapie, da sie lernen, wie sie ihre Liebsten optimal unterstützen können.